Thanksgiving and all that crap

Mein verlängertes Thanksgivingweekend begann am Donnerstag damit, dass ich erstmal den ganzen „Wir müssen das Haus auf Vordermann bringen, weil Besuch kommt“-Trubel verschlafen hab. Ob sie das so ok fanden week ik nisht, aber wer mich nicht weckt hat Pech gehabt. Um halb drei haben wir uns dann auf den Weg zu Granny gemacht, wo wir uns mit 20 anderen Familienmitgliedern und Freunden in ein eher kleines Haus quetschen durften. Jetzt, Thanksgiving stellt man sich ja eigentlich so vor, dass die Familie gemütlich am Tisch sitzt, sagt wofür sie dankbar ist und dann den Truthahn ist und pipapo. Bei uns haben sich die Männer erstmal direkt in den Keller zum Football gucken verabschiedet, es gab Buffet, keiner konnte sich so richtig unterhalten weil es so laut war und aus Platzmangel war das Essen mehr eine „Bist du fertig? Dann steh auf, wir brauchen den Platz!“-Abfertigung. Zur Krönung haben Wendy und Bob sich dann noch vor allen Leuten gestritten, somit war die Heimfahrt um acht dann relativ eisig. Wendys Tante mit Mann + vier Kindern kamen mit zu uns nach Hause und haben bei uns übernachtet, aber zumal die mich den ganzen Abend relativ ignoriert haben und ich sowieso die Schnauze voll hatte, hab ich mich in mein Zimmer verabschiedet.

Freitag war dann immer noch Eiszeit bei uns. Wendy und Bob haben sich ignoriert oder weniger liebevoll mit „fucking peace of shit“ angesprochen. Sie kam dann die ganze Zeit zu mir und hat sich bei mir über ihn beschwert, aber mehr als „Hm.“ sagen konnte ich ja nicht, weil ich dachte sonst wird er noch sauer auf mich. Im Endeffekt hat’s dann doch nichts gebracht, weil er dann auch micht doof angemacht hat. Irgendwie dachte ich dann ich bin im falschen Film. Tut mir Leid, aber wenn er’n scheiß Problem mit irgendjemand hat, soll er a.) mit der Person darüber reden und das nicht in sich hineinfressen und b.) das schon mal gar nicht an unbeteiligten Leuten auslassen! Ich saß dann einfach am Küchentisch, hab’s ignoriert und mindestens zwei oder drei Stunden mit Lisa, dem Vorgänger-Au Pair, geskyped. Sie weiß halt als einzige, was hier abgeht oder wie’s mir dabei geht. Um fünf ist er dann total wütend aus der Tür gestürmt um mit seinen Kumpels was trinken zu gehen, da hat sich die Lage dann auch etwas entspannt. Wendy und ich haben ‘n Filmabend gemacht, basta. Ach ja, Freitag war auch Black Friday, aber ich hab’s dezent an mir vorbei gehen lassen.

Samstag wollte ich mal wieder was mit meiner herzallerliebsten Julia machen, da die Thanksgiving und Freitag arbeiten musste. Um drei haben wir’s endlich mal geschafft, uns aus dem Haus zu bewegen, also sind wir zum Nagelstudio und zu Burlington gefahren. Kerstin hat jetzt ‘ne Lederjacke.Thihihi. Ja, danach mussten wir uns durch nicht durchstrukturierte Umleidungen quetschen, weil die Mainstreet wegen einer Weihnachtsparade (Ende November!) gesperrt war um zu Julias Haus zu fahren und Fake IDs zu drucken, weil wir Abends in den Pub wollten. Danach zu uns essen und zu Staples, IDs einschweißen lassen. Sieht nicht gut aus, aber besser geht nicht. Bei mir hat sich dann meine Dauermigräne der letzten Tage gemeldet, sodass Julia dann allein mit’n paar anderen Mädels in den Pub gegangen ist während ich zuhause geblieben bin. Sie ist mit der ID reingekommen, hat Alkohol bekommen, es soll gut gewesen sein; wir vermerken das für’s nächste Wochenende.

Soooonntag hat meine Familie die Garage ausgeräumt, aber mir war nich danach, also hab ich mir erstmal mit ansehen müssen, wie Liverpool gegen Tottenham verliert und dann hab ich gescrapbooked. Irgendwann stand Jules dann in meiner Tür und hat mir vorgeschwärmt, wie toll ihre Nacht doch einfach war, bevor sie mich zu Subway geschleppt hat. Dann bei uns zuhause Abend gegessen, Eis bei Coldstone geholt und vor’m Fernseher gechillt.

Mein verlängertes Wochenende war also alles andere als prickelnd und die Woche wird auch nicht anders. Wendy macht drei Tage Überstunden, einmal ist abends Eltern-Lehrer-Konferenz und der Große hat nur halbe Tage, sodass meine Mittagspausen wegfallen. Ich werde also übelst viele Überstunden schieben. Kann es bitte nicht einfach schon Freitag sein? Die Winterdepression ist offiziell bei mir eingezogen.

Auf der anderen Seite hab ich mich selbst aber ‘n bisschen aufgeheitert. Ich hab mein Weihnachtsgeschenk an mich bestellt – ein Liverpool #9 jersey. ♥ Wehe, das ist nicht bald im Briefkasten. Außerdem haben Julia und ich uns ernsthaft Tickets für die Backstreet Boys gekauft. Sie spielen im Juni in Nassau, was nicht so weit von hier ist. Ich hab’s doch gesagt. Ich hab’s doch gesagt!

Ach ja, ihr guckt morgen besser el Clásico, oder...